Zunder bezeichnet ein sehr leicht brennbares Material, das als Anzündmittel zum Entzünden von Feuer verwendet werden kann.
In privaten heimischen Gefilden wird meist Zundermaterial für das anzünden eines Holzkohlegrills, dem offenen Kamin oder dem Kachelofen verwendet. Hier werden meist handelsübliche Anzünder aus dem Super- oder Baumarkt verwendet.
Aber auch die Kombination aus Zeitung und kleinen trocknen Holzstückchen (im Süddeutschen Raum auch gern als Spreißel genannt) sind ideal zu entfachen eines Feuers.
Im Outdoorbereich ohne handelsüblichen Anzünder aus dem Discounter wird das Thema anzünden eines Feuers schon kompliziertet. Insbesondere dann, wen die Umgebung Nass oder Feucht ist, wird das anzünden eines Feuers schon zu einer Herausforderung.
Haben Sie hier kein trocknes Zundermaterial mit, wird es schwierig.
Gerne verwendete natürlichen Zundermaterialien sind Flugsamen der Disteln im Spätsommer oder von Löwenzahn, die äußere Birkenrinde, trockenes zerriebenes Laub, Flechten, Heu, Sporen des Bärlapp, mehlige Fasern zerfallender Hölzer.
Vorbereitete Outdoorfreunde nehmen auch gerne Stoffreste aus Leinen oder Baumwolle mit, die zuvor verkohlt (Pyrolyse) wird und als Zunder verwendet werden kann. Im Deutschen spricht man von Leinwandzunder. Dieser Leinwandzunder wurde früher in den meisten Haushalten verwendet, da er Funken sehr gut annimmt und aus Stoffabfällen leicht herzustellen war.
Aber auch Wattepads mit Kerzenwachs beträufelt, Tampons usw. sind ideal als Zunder zu verwenden.
Ungeübte Outdoorfreunde tun sich oft schwer im Finden von natürlichem Zundermaterial insbesondere bei feuchter oder nasser Witterung.
Die wenigsten werden in der Lage sein, Kienspan (Harzreiches Holz vorwiegend aus Kiefer) zu finden.
Oft wird das gelesene oder erlerne Wissen vergessen, wie ich nun ein Feuer unter widrigen Umständen entfachen kann.
In der Praxis hat sich immer wieder gezeigt, dass einfache und für jeden verständliche Dinge am längsten in dem runden Ding oberhalb des Halses behalten werden können.
Daher mein Tipp
Haltet Ausschau nach Bäumen mit weißer Rinde (der Birke). Dieser Baum wird auch von ungeübten Menschen ohne jegliche Kunde über Holzarten erkannt. Natürlich gibt es auch hier unterschiedliche Birkenarten wie z.B. die Roten China-Birke, oder die Borke der Betula nigra und Betula lenta, die keine weiße Rinde (Borke) haben. Auch diese Birkenarten sind ideal als Zunder zu verwenden, werden aber von den wenigsten als eine Birke erkannt.
Die Borke der heimischen Birke (die mit der weißen Rinde) ist dank der Ätherischen Ölebesonders gut als Zunder zu verwenden.
Birken sind meist schon aus der Entfernung durch ihren weißen Stamm mit weißem Geäst zu erkennen.
Sammelt Euch bei Eurer Outdooraktivität immer etwas Birkenrinde. Diese lässt sich auch ohne Beschädigung des Baumes leicht abziehen (siehe Bild).
Bei liegendem Holz können Sie auch großzügig Stücke von Birkenrinde ernten. Hier darf auch ruhig mal das Messer zum Einsatz kommen.
Eine Tasche oder ein Säckchen voll Birkenrinde ist für das entfachen von Feuer erste Wahl.