Sicherheitskonzept von Märkten und öffentlichen Veranstaltungen

Hintergrund: Der grauenhafte Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg am 20.12.2024 mit 5 Toten und 200 teils schwerverletzten Personen

 

 

Angesichts dieser Bedrohung bringt ein Messerverbot auf Märkten wenig, da es vor allem unbescholtene Bürger kriminalisiert und die Polizei in ihren Ressourcen überfordert. Vielmehr müssen wir uns die Frage stellen: Wie gut sind eigentlich die Sicherheitskonzepte für öffentliche Veranstaltungen, und wer ist dafür verantwortlich, sie zu entwickeln und zu genehmigen?

 

In meinem heutigen Beitrag möchte ich auf diese meist unzureichend geschützten Events eingehen und hinterfragen, wie die Sicherheitskonzepte für Städte, Kommunen und Veranstalter zustande kommen und ob sie den tatsächlichen Gefährdungen gerecht werden. Ich habe selten einen Veranstaltungsort gesehen, der tatsächlich in der Lage ist, einen Anschlag durch ein Fahrzeug zu verhindern.

 

Zunächst sollte überlegt werden, ob an einem bestimmten Veranstaltungsort überhaupt ein Schutz notwendig oder möglich ist.

Möglicherweise gibt es Orte, die aufgrund ihrer geografischen Lage und Struktur schwer oder gar nicht zu schützen sind. In solchen Fällen sollte überlegt werden, ob der Veranstaltungsort nicht besser an einem anderen, sicherer erreichbaren Platz stattfinden sollte.

 

Ein Beispiel: Bei kleinen Dorffesten wie Kirmes oder Kirchweih, bei denen eher selten mit gezielten Anschlägen zu rechnen ist, kann der Schutz in der Regel vernachlässigt werden. Zwar kann auch hier immer wieder ein betrunkener Autofahrer in eine Menschenansammlung fahren, doch von einem geplanten Terroranschlag ist in den meisten Fällen nicht auszugehen.

 

Wenn jedoch die Entscheidung getroffen wird, ein Sicherheitskonzept zu entwickeln, um das Eindringen von Fahrzeugen zu verhindern, sollte dieses Konzept professionell und durchdacht sein – was leider bei den meisten Veranstaltungen nicht der Fall ist.

 

Um dies zu erreichen, sollten folgende Punkte sorgfältig analysiert und berücksichtigt werden:

 

1. Was ist mein Problem?
Das Eindringen von Fahrzeugen in den Veranstaltungsort.

 

2. Was ist mein Auftrag?
Ich muss den Veranstaltungsort vor dem Eindringen von Fahrzeugen schützen.

 

3. Beurteilung der Lage:
Dies ist eine grundlegende, aber entscheidende Analyse, um mögliche Gefährdungen frühzeitig zu erkennen.

 

4. Rechtsberatung:
Welche Maßnahmen sind rechtlich zulässig? Wie wird sichergestellt, dass Fluchtwege nicht blockiert werden und Rettungskräfte ungehindert zugreifen können?

 

5. Gefährderlage:
Gibt es Hinweise auf potenzielle Täter oder auf spezifische Bedrohungs-szenarien?

 

6. Gelände:
Eine detaillierte Analyse des Veranstaltungsortes ist erforderlich, um zu verstehen, wie der Schutz am besten gewährleistet werden kann.

 

7. Rettungskräfte:
Welches Rettungskonzept gibt es? Welche Kräfte müssen bereitgestellt werden, und wie schnell können sie eingreifen oder nachrücken?

 

8. Ausführung:
Welche Kräfte und Mittel stehen vor Ort zur Verfügung, um die Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen?

 

9. Auswirkungen im Fall eines Anschlags:
Es ist wichtig, auch die möglichen medialen Auswirkungen und das Täterprofil im Vorfeld zu betrachten.

 

Ein wesentlicher Punkt, der mir bei der Analyse der meisten Veranstaltungsorte auffällt, ist die unzureichende Sicherung der Zufahrtswege.

 

Sie sind zu wenig geschützt und bieten potenziellen Tätern genügend Spielraum, um in die Veranstaltung einzudringen. Hier sollte dringend ein „Entschleunigungspunkt“ eingerichtet werden – ähnlich einem Checkpoint, der Fahrzeuge langsamer macht, indem Zickzack-Fahrten notwendig sind. Dieser Checkpoint sollte dauerhaft geschlossen sein und nur geöffnet werden, wenn Rettungskräfte ihn passieren müssen. Ein größeres Fahrzeug könnte bei Bedarf von Sicherheitspersonal beiseite gefahren werden.

 

Zudem sollten doppelte Nagelsperren installiert werden, die das Eindringen von Fahrzeugen weiter erschweren.

 

Der Checkpoint sollte von Polizisten mit Langwaffen gesichert werden, um das Risiko eines schnellen Übergriffs zu minimieren. Das sind nur einige der Maßnahmen, die im Falle eines versuchten Fahrzeuganschlags wirksam sein können.

 

 

Einfaches Beispiel, um eine oder mehrere Zufahrten für Einsatz- und Rettungskräfte zu sichern.

Alle anderen Zugänge sind zu 100% zu versperren, um ein Eindringen von Fahrzeugen zu verhindern.

 

Die Bedrohungslage entwickeln sich weiter!

 

Doch dies ist nur ein Aspekt der Sicherheitslage. Die Bedrohungen entwickeln sich weiter, und wir müssen uns auch auf andere Gefahren vorbereiten.

 

Was passiert beispielsweise, wenn Sprengsätze in Form von herrenlosen Koffern oder Rucksäcken auf einem Event abgestellt werden?

 

Was, wenn ein Selbstmordattentäter mit einem Rucksack voll Sprengstoff in die Menschenmenge läuft? Hier ist der Schutz vor solchen Szenarien entscheidend, auch wenn der Gedanke an solch eine Gefahr schwer zu fassen ist.

 

Darüber hinaus müssen wir die Bedrohungslage durch Drohnenangriffe ernst nehmen. Kleinste, ferngesteuerte Drohnen, wie sie bereits im Ukraine-Konflikt verwendet werden, könnten mit Sprengsätzen oder Granaten ausgestattet werden, die sie auf eine Menschenansammlung abwerfen. Für solch ein Szenario sind wir bislang überhaupt nicht vorbereitet. Drohnenangriffe sind ein reales Risiko, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch diese Art von Bedrohung zu einem Problem für Veranstalter und Sicherheitskräfte wird.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen

 

Wir müssen den Schutz von Veranstaltungen ernst nehmen und uns auf eine Vielzahl von Bedrohungen vorbereiten, die weit über das bloße Eindringen von Fahrzeugen hinausgehen.

 

Sicherheitskonzepte müssen professionell erstellt und regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht werden, um den realen Gefahren zu begegnen. Nur so können wir den maximalen Schutz für alle Beteiligten gewährleisten.

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Marco Hummel © Der Survival Profi - Page last updated: 24.12.2024