Der Schlafsack ist einer der wichtigsten Bestandteile der Ausrüstung im Krisengepäck. Unterwegs ist er für lange Zeit der einzige warme Ort, an dem Sie sich von psychischer und physischer Belastung erholen können. Einen Schlafsack für alle Anwendungsbereiche gibt es nicht, dennoch soll der Schlafsack für den Krisen- oder Fluchtfall alle Jahreszeiten abdecken.
Ich möchte in meinem Beitrag weniger auf die Unterschiede von Schlafsack-formen, Typen oder sonstige Dinge eingehen, die für den Kauf eines Schlafsackes erforderlich sind.
In meinem Bericht möchte ich aufzeigen, wie Sie sich ein passendes Schlafsacksystem zusammenstellen, um mehr oder weniger für alle Jahreszeiten gewappnet zu sein.
Ein wichtiges Kriterium ist erst mal die passende Größe. Der Schlafsack sollte passen und nicht zu groß sein. Ist der Schlafsack zu lang oder der Schläfer zu kurz, entsteht Freiraum, den der Körper aufwendig erwärmen muss.
Bewegen Sie sich bei der Auswahl Ihres Schlafsacks immer in der Komforttemperatur. Dieser Wert wird für eine “Standard-Frau” (25 Jahre, 60 kg, 1,60 m) errechnet, die gerade noch nicht friert.
Die Extremtemperatur ist letztlich die Temperatur, die Sie so grade noch am Leben lässt. Hier besteht erhöhtes Risiko der Unterkühlung.
Das Schlafsacksystem sollte so ausgelegt sein, dass Sie für eine Außentemperatur von mindestens -30°C immer noch im Komfortbereich sind.
Ihr Schlafsacksystem sollte nachstehende Eckdaten mitbringen:
Das Schlafsacksystem besteht bei mir aus 4 Komponenten (Layer).
Schlafsack Inlett
Dieses schützt den Schlafsack nicht nur vor Verschmutzung, sondern dient als zusätzliche Wärmeschicht. Das Inlett kann im Sommer auch als Einzelkomponente genutzt werden
Link: Schlafsack Inlett Polycotton Liner
Leichte Innen- oder Sommerschlafsack
Hier handelt es sich um einen dünneren Schlafsack, der sich im Komfortbereich von ca. +5°C bewegt. Der Schlafsack kann für seinen Komfortbereich auch einzeln genutzt werden
Link: Carinthia Tropen
Allround-Schlafsack oder 3-Season Mumienschlafsack
Dieser sollte sich im Komfortbereich von ca. -10°C bewegt. Auch dieser Schlafsack kann natürlich für seinen Temperaturbereich einzeln verwendet werden
Link: Carinthia Defence 4
Biwaksack
Dieser schützt vor Feuchtigkeit, Wind und bietet eine weitere Wärmeschicht. Anzumerken sei, dass im Winter der Aufenthalt in einem Zelt, in einer Höhle oder sonstigen geschützten Räumlichkeiten anzuraten ist
Alle vier Komponenten gemeinsam genutzt bieten einen Schutz bei Temperaturen von -30°C. Die Komponenten 1 bis 3 werden bei mir in einem Kompresionssack mitgeführt.
Durch das Tragen von zusätzlicher Kleidung, kann der Komfortbereich weiterhin erweitert werden.
Die Wärme im Schlafsack wird durch den eigenen Körper erzeugt! Zusätzliche Bekleidungsschichten erhöhen den Komfortbereich im Schlafsack.
Achten Sie darauf, dass es nicht zu Warm im Schlafsack wird. Schwitzen erzeugt Feuchtigkeit! Durch die Verdunstungskälte könnten Sie dann wieder frieren.
Stopfen Sie nicht benötigte Bekleidungsteile in den Fußbereich des Schlafsacks. Somit verhindern Sie kalte Füße.
Auch eine Wärmflasche kann im Schlafsack nützlich sein! Einfach die Feldflasche mit warmen Wasser füllen.
Achten Sie darauf, dass Sie keine nassen Ausrüstungsgegenstände oder Bekleidungsteile mit in den Schlafsack nehmen. Leicht feuchte Socken z.B. können durchaus auch mal im Schlafsack getrocknet werden. Aber aufpassen! Die Feuchtigkeit der Socken verlagert sich dann in den Schlafsack.